Chad, Bill und Steve melden sich zu Wort.

Ungelesene Items in Netnewswire In den letzten zwei Wochen hat sich einiges getan, doch aus den ca. 5000 Blogeinträgen stachen die Äußerungen von Chad Hurley, Bill Gates und Steve Jobs besonders heraus. Einzig eine netter Film zum Web 2.0 wurde wohl noch öfter gebloggt. (Muss ich den noch verlinken? Hat sowieso jeder schon dreimal gesehen.)

Chad Hurley ließ in Davos fallen, dass YouTube plane seine User an den Einnahmen zu beteiligen bzw. einige User zu bezahlen. Für Viacom kommt die Äußerung zu spät, sie haben ihre ca. 100 000 Clips auf YouTube löschen lassen. Vor allem der Zeitpunkt der Äußerung gibt Rätsel auf, denn dass YouTube seine User irgendwann bezahlen wird war klar. Aber jetzt bestätigt die Äußerung nur das Geschäftsmodell der Konkurrenten. Diese Konkurrenten waren jedoch gerade dabei in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, entweder geht das noch schneller, wenn YouTube anfängt zu bezahlen oder sie erhalten durch die Äußerung neuen Schwung (wobei solche Zahlen immer schwierig sind z.B. will Revver gar keine Destination-Site sein). Und natürlich hat Chad auch nicht die ominöse Frage beantwortet, wovon die User bezahlt werden sollen. Vielleicht sind ihm die $345.6 Millionen aus dem YouTube-Verkauf an Google zu viel und er möchte die Community daran beiteiligen. Werbeclips vor den Videos sollte er besser nicht gemeint haben immerhin würden das 73% der User ablehnen.

Ebenfalls in Davos meldete sich Bill Gates zu Wort und ließ uns dabei an seiner Vision vom Fernsehen der Zukunft teilhaben (es ist anders als das jetzige Fernsehen). Natürlich denkt er dabei an eine Microsoft gestützte IPTV-Lösung in Verbindung mit der XBox. Doch die Frage dabei bleibt, warum versucht er mit solchen Äußerungen noch mehr Kunden für Microsofts IPTV-Lösung zu gewinnen, wo sie doch z.B. mit AT&T Probleme bei Skalierung haben? Oder meinte Bill Gates gar die neue WPF/E-Plattform mit der sie Adobe aus dem Videorennen werfen wollen? Das wird ein Spass, wenn Soapbox auf WPF/E umsteigt.

Kann man eigentlich noch von Bill Gates sprechen ohne an Steve Jobs zu denken? Natürlich hat Steve mit seinen „Gedanken zur Musik“ für den größeren Wirbel gesorgt. Es ist sehr interessant zu sehen, wie er sich für einen Musikverkauf ohne Digital Rights Management (DRM) einsetzt. Nur leider bleibt auch hier ein Beigeschmack. Hat Steve Angst, dass die Musikindustrie, die in letzter Zeit massiv mit dem Verkauf von DRM-freier Musik experimentiert hat, einen anderen Shop bevorzugt? Und wieso sollen andere ihr System öffnen, damit Apple seines geschlossen halten kann? Erst im Januar hat Steve Jobs auf der Macworld zwei weitere (mehr oder weniger) geschlossene Systeme vorgestellt: Das iPhone und das AppleTV. Besonders interessant an Jobs Aufsatz ist außerdem, dass Fernsehsendungen und Filme, die über iTunes vertreiben werden, mit keinem Wort erwähnt werden. Dabei hat Steve Jobs enormen Einfluss bei Disney und damit gute Aussichten sie von einem Vertrieb ohne DRM zu überzeugen.


Weitere Fragen?

Haben Sie Fragen zu meiner Tätigkeit oder benötigen meine Unterstützung?

info@gugelproductions.de