Die Filmindustrie gegen das Publikum. Kurz Angedacht.

Zur Zeit findet ein Kampf zwischen den Zuschauern und der Filmindustrie statt. Es gibt zwar keine direkten Fronten doch stehen sich die Strategien der Filmindustrie und die Konsumentenwünsche in vielen Bereichen im Weg.

Nimmt man die technologischen Neuerungen der letzten Jahre wurden neue Technologien hauptsächlich dazu eingesetzt um die Freiheiten der Konsumenten einzuschränken oder diesen stärker zu kontrollieren. Zuerst wären da die Digital Rights Management Systeme, die rigide auf eine Einhaltung der gewährten Lizenzen achten. Weiter geht es mit den neuen High-Definition DVD-Formaten, die auf analogen Geräten eine mindere Bildqualität ausgeben oder sich beim Verdacht des Mißbrauchs über das Internet komplett außer Funktion setzten lassen. Und zu guter letzt ist da die neuen Philipps Entwicklung, die das Zappen in der Werbepause unterbinden soll.

Das Publikum ist natürlich an diesen Enwicklungen nicht ganz unschuldig, denn es setzt Technik vermehrt dazu ein sein Bedürfnis nach On-Demand-Inhalten mittles zeit-, orts- und geräteunabhägigem Medienkonsum zu stillen. Begonnen hat das ganze wohl mit dem Rippen von DVDs. Doch mittlerweile haben sich eher die Digital Video Recorder oder das Placeshifting zu den großen Sorgenkindern der Filmindustrie entwickelt.

Der Kampf hat sich natürlich längst auf die Politik ausgeweitet und beide Seiten versuchen durch massive Lobbyarbeit die Parlamente von ihren Bedürfnissen und einer entsprechenden Rechtssprechung zu überzeugen. Frankreich, das in diesen belangen etwas liberalere ist, will per Gesetzt die Kompatibiltät der Abspielgeräte sicherstellen und es ist sogar eine Content-Flatrate im Gespräch. In Deutschland hingegen wurde sogar die Bagatellklausel aus dem Urheberrechtsgesetz gestrichen um besser gegen die Piraterie (auf dem Schulhof) vorgehen zu können. So verzeichnen beide Seiten ihre kleinen Siege.

Doch Siege hin oder her Seamus McCauley bringt es auf den Punkt: When your audience is your enemy, the game is already over. Das ganze ist ein Kampf, den keine der beiden Parteien gewinnen kann, denn beide Seiten sind aufeinander angewiesen. Es wird wohl nie soweit kommen, dass Produktionen wie Herr der Ringe, Titanic oder Terminator von ambitionierten Amateuren auf die Beine gestellt werden. Und solange dies nicht der Fall ist muss die Filmindustrie Geld verdienen. Trotzdem ist natürlich das Streben der Industrie das Publikum mittels technischer und rechtlicher Restriktionen zu fesseln die falsche Strategie. Man sieht zur Zeit ja auch genügend in andere Richtungen gehende Experimente.

Bleibt zu hoffen, dass sich Publikum und Filmindustrie annähern und gemeinsam in die digitale Zukunft gehen, denn sollte der Konflikt eskalieren verlieren am Ende beide.


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